Bereits seit mehreren Dekaden beherbergen der ostasiatische Raum und angrenzende Regionen einen bedeutenden Teil der weltweiten Produktion. Guangdong, Chinas wirtschaftsstarke Südprovinz, brachte dem Land den Titel „Werkbank der Welt“ ein. Doch die Zeiten haben sich geändert…
Die Staaten in Ost- und Südasien, welche lange Zeit im Westen als Billiglohnländer bezeichnet wurden und für internationale Firmen in erster Linie die Produktion für die starken Konsummärkte in Europa und Nordamerika lieferten, ernten zunehmend die Früchte ihrer positiven Wirtschaftsentwicklung. Eine neue selbstbewusste und zahlungskräftige Mittelschicht treibt nun selbst den einheimischen Verbrauch an. Aus diesem Grund wird im asiatischen Import/Export Geschäft die bisher vernachlässigte zweite Komponente immer bedeutender. Während die neuen Absatzmärkte Asiens zwar durchaus Ähnlichkeiten mit jenen bereits in den westlichen Industriestaaten etablierten haben, existieren dennoch spezielle Eigenschaften. Während sich für europäische und amerikanische Konsumenten die Entscheidungsfindung in erster Linie um Marken und Preis dreht, ist es in Ostasien, allen voran China, die Herkunft welche als ausschlaggebendes Kriterium gilt. Westliche Produkte gelten in Konkurrenz zu „Made in China“ als bevorzugte Ware und werden als Luxusgut und Statussymbol angesehen. Für jene Firmen, welche diesen Markt erschließen können, öffnet sich die Möglichkeit für eine enorme Absatzsteigerung. Allerdings bleibt der Markteinstieg in der Region, trotz der zahlreichen Reformen und Liberalisierungen in letzten Jahren, ein harter. Zum einen gilt es alle Aktivitäten so durchzuführen, dass sie mit dem lokalen Recht konform sind, zum anderen ist es aber auch wichtig, die zahlreichen Anreize im Bereich des Import/Export und der Freihandelszonen ausnützen zu können. Viele Firmen wenden sich daher an Experten wie den ICC-Partner Dezan Shira & Associates, der sie durch den Dschungel aus Anreizen und Vorgaben und die asiatische Nudelsuppe (in Bezug auf die unüberblickbare Anzahl an Freihandelszonen) führen können.
Importbestimmungen: Lizenz und Kontingent klären
Damit ihr Import/Export-Geschäft einen reibungslosen Start hinlegen kann, ist es zuerst wichtig herauszufinden, in welche Kategorie die Güter fallen. Alle betroffenen Staaten verfügen über ein System, in welchem Importe in eine der Kategorien frei, beschränkt oder verboten fallen, wobei dieses System je nach Land unterschiedlich modifiziert wurde. Während es eher unwahrscheinlich ist, dass Ihr jeweiliges Produkt verboten ist und die Chancen gut stehen, dass es frei eingeführt werden kann, ist es dennoch wichtig auszuschließen, dass es nicht beschränkt ist. Beschränkte Güter fallen meist unter Kontingente oder es werden Lizenzen benötigt. Während eine derartige Lizenz oder ein Kontingent schnell zu bekommen ist, kann ein Versäumnis der Beschaffungen dieser mit der Konfiszierung der Ware und hohen Strafen enden. Es ist daher wichtig, frühzeitig Klarheit bei diesem Thema zu schaffen.
Niederlassung: Gründung einer Handelsgesellschaft?
Zu Beginn Ihres Einstiegs in einen der asiatischen Märkte, egal ob zum Kauf oder Verkauf, reicht der normale Vertragshandel noch aus, doch mit der Erweiterung des Geschäfts wird die Gründung einer eigenen Vertretung vor Ort schnell ein zentrales Thema. Dafür existieren mehrere Möglichkeiten, wobei die wichtigsten jene einer Repräsentanz und einer Handelsgesellschaft sind. Auch hier sind zahlreiche Faktoren zu beachten. Oft haben Repräsentanzen etwa keinen eigenen Rechtsstatus und müssen keine oder eine geringere Steuern bezahlen. In Indien hingegen haben jüngste Gesetzesreformen die Gesetze bezüglich Repräsentanzen soweit verschärft, dass der vorrangige Zweck eines derartigen Büros, nämlich die risikofreie Erkundung eines neuen Marktes, bedroht ist. Nach dem erfolgreichen Einstieg in den Markt und einer Ausweitung des eigenen Portfolios stellt die Gründung einer Handelsgesellschaft den logischen nächsten Schritt dar. Diese ermöglicht nämlich nicht nur eine vollständige Verkaufs- und Serviceplattform, sondern auch eine bessere Koordination von Import, Beschaffung und Weiterverarbeitung – also die volle Palette von Geschäftstätigkeiten.
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