China ist inzwischen Deutschlands wichtigster Handelspartner geworden. Wer sich privat auch für das Reich der Mitte interessiert, dem bieten sich hier gute Karrierechancen – zum Beispiel als Führungskraft im chinesischen Firmensitz. Dabei sollte ein anderer Führungsstil gepflegt werden als in Deutschland.
Deutsche Führungskräfte in chinesischen Niederlassungen
China hat sich inzwischen zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands entwickelt. Gerade in der Sparte der Management und Leitung suchen deutsche Firmen daher immer wieder Führungskräfte für ihre chinesischen Niederlassungen, wie man auf diversen Jobportalen regelmäßig einsehen kann. Dabei setzen viele deutsche Unternehmen noch immer auf Personal aus Deutschland. Seltener werden chinesische Manager eingesetzt. Dies kann zum einen an mangelndem Vertrauen liegen, zum anderen finden sich eventuell keine chinesischen Mitarbeiter, die den Personalkriterien des Unternehmens gerecht werden bzw. umgekehrt.
Deutschen Unternehmern sind chinesische Mitarbeiter oft zu wenig kreativ oder verantwortungsbewusst, während hingegen Chinesen oft den Mangel an Schnelligkeit und Pragmatismus in deutschen Firmen beanstanden. Für ein deutsches Unternehmen könnte dies langfristig einen Wettbewerbsnachteil bedeuten, wenn weiterhin nur deutsche Führungskräfte angeheuert werden. Für Manager aus Deutschland ist dies hingegen ein Vorteil. Wer Interesse an einer Karriere im Reich der Mitte hat, kann hier nicht nur viele wertvolle Erfahrungen sammeln, sondern wird häufig mit einem großzügigen Gehalt entlohnt.
Mitarbeiterführung in China anders
Wer als Führungskraft in China arbeiten möchte, sollte wissen, dass die Mitarbeiterführung anders verläuft als in Deutschland. Damit die Zusammenarbeit gut funktioniert, sollten sich deutsche Manager vorab genau über die Unterschiede zwischen der deutschen und der chinesischen Arbeitswelt informieren.
- Chinesen legen viel Wert auf höfliche Umgangsformen. Bei Geschäftsessen wird das Angenehme mit der Arbeit verbunden. Sofort mit dem geschäftlichen Anliegen herauszuplatzen, verstehen die meisten Chinesen eher als unhöflich und plump.
- Freundschaft wird in China weiter gefasst als in Deutschland. Auch ein Geschäftskontakt wird schnell Freund genannt.
- Chinesische Mitarbeiter suchen zudem die Nähe ihrer Vorgesetzten und brauchen ständige Bestätigung ihrer guten Leistung. Deshalb müssen deutsche Führungskräfte für ihre chinesischen Mitarbeiter erreichbarer sein als dies vielleicht in Deutschland der Fall wäre.
- Kritik wird bei uns zumeist als konstruktives Feedback gesehen, in China hingegen missversteht man es eher als destruktiven Streit.
Chinesischkenntnisse hilfreich, aber nicht zwingend
Natürlich kommt man auch mit sehr guten Englischkenntnissen in China weiter, da die meisten chinesischen Mitarbeiter in internationalen Unternehmen diese Sprach gut beherrschen. Dennoch hat man gerade als Führungskraft einen großen Vorteil, wenn man gute Chinesischkenntnisse für seinen Job in China mitbringt. Allein schon, um einen besseren Kontakt zu seinen chinesischen Mitarbeitern aufbauen zu können. Einige Firmen setzen diese Sprachkenntnisse neben sehr gutem Deutsch und Englisch sogar voraus.
Interkulturelles Führungskräfte-Training mit deutsch-chinesischem Schwerpunkt
Arbeitgeberkonkurrenz und Arbeitnehmererwartungen in China
Deutsch-chinesisches Management: Kulturunterschiede, Konflikte und Chancen
Chinesische Mitarbeiter heute: sechs wissenswerte Hintergründe
Management China-Deutschland: Recruiting und Führungskonstellationen
Bild: © istock.com/XiXinXing
Karis meint
Dann wohl: Auf nach China:)